
Der Weg des Bioabfalls – vom Apfelbutzen zur Erde
Der Inhalt der Biotonnen landet auf dem Kompostwerk der Firma T+E in Bechhofen und wird dort innerhalb von etwa zehn bis zwölf Wochen zu Kompost weiterverarbeitet. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Recyclingprozess, ohne zusätzlichen Einsatz von Wasser, Energie oder anderen Stoffen. In Erdenwerken wird der Kompost dann zu Blumenerde verarbeitet und im Biolandbau als natürlicher Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt. Die Nährstoffe, die in organischen Abfällen wie zum Beispiel Obst- und Gemüseresten stecken, gelangen so wieder in die Umwelt.
In Bechhofen entstehen aus einer Tonne nassem Bioabfall rund 450 Kilogramm nach Erde duftender Kompost. Der Kompost von T+E ist sehr hochwertig und mit dem RAL-Gütezeichen zertifiziert. Dabei unterliegt der Humus der ständigen Überwachung durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost.
Nur sortenreiner Bioabfall wird zu Qualitätskompost
Ein guter Qualitätskompost kann aber nur aus sortenrein gesammelten Bioabfällen entstehen. Plastiktüten, Glas, Metall oder Restmüll können biologisch nicht abgebaut werden. Verunreinigter Bioabfall kann zu keinem brauchbaren Kompost verwertet werden. Fremdstoffe müssen mit hohem technischen und wirtschaftlichen Aufwand aussortiert werden. Mikroplastik zum Beispiel kann niemals vollständig aussortiert werden, und gelangt über den Kompost wieder in die Umwelt. Die Qualität, Verwertungsmöglichkeiten und unsere Natur und Umwelt leiden darunter stark.
Die bisherigen stichprobenartigen Kontrollen sind überwiegend positiv verlaufen und die Biotonnen waren in der Regel gut sortiert. Doch finden sich noch zu viele Störstoffe in den Tonnen. Aus diesem Grund macht die Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen auf die Gefahr des verunreinigten Biomülls vor allem durch Plastik aufmerksam.
Kein Plastik in die Biotonne
Auch wenn es vielleicht verlockend ist, zum Sammeln der Küchenabfälle Plastiktüten zu verwenden, ist jedem klar: aus Plastik wird nie verwertbarer Humus. Auch die Bio-Sammeltüten verunreinigen den Bioabfall, da sie nicht eindeutig von Plastiktüten unterschieden werden können. Außerdem verrotten sie nicht innerhalb der nur zehn bis zwölf Wochen andauernden Kompostierungsphase. Nach wie vor erweisen sich alte Zeitungen oder Bäckertüten ideal zum Einwickeln feuchter Küchenabfälle und damit zum Entsorgen in der Biotonne.
Zur Biotonne
Wo in anderen Kommunen noch darum gekämpft wird, endlich eine Biotonne einzuführen, kann der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hier bereits auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Bereits im Jahr 1995 wurde die braune Tonne als weiteres Entsorgungs- und Verwertungssystem eingeführt. Inzwischen ist es für über zweidrittel aller Haushalte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen selbstverständlich, Küchen- und Gartenabfälle über die Biotonne zu entsorgen. Damit hat sich die braune Tonne zu einem festen Bestandteil der Kreislaufwirtschaft des Landkreises entwickelt.
Weitere Informationen zur Biotonne hier