Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
 
 

Internationaler Tag „NEIN – zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ am 25. November 2024

„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ – diese Kampagne ist eine Aktion anlässlich des Internationalen Tags „NEIN – zu Gewalt an Frauen und Mädchen“, der weltweit am 25. November begangen wird. Wie bereits in den vergangenen Jahren geben viele Bäckereien im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und auch die Tafeln in Gunzenhausen, Treuchtlingen und Weißenburg ab dem 25. November wieder Brötchentüten mit dem markanten Schriftzug „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte! NEIN zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen! Hinsehen! Helfen!“ aus.

Darauf aufgedruckt sind Informationen und Notfallnummern für Betroffene. Mit den Tüten gelangen sowohl der Appell gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie die Notrufnummern direkt zu den Menschen und machen damit auf dieses wichtige Thema aufmerksam.

An der Aktion beteiligen sich in diesem Jahr: Bäckerei Lechner aus Dittenheim, Bäckerei Specht aus Ellingen, Ettenstatter Beck, Bäckerei Kleeberger aus Gunzenhausen, Backhäusle Haundorf, Bäckerei Schroth aus Heidenheim, Bäckerei Spitzbart aus Meinheim, Bäckerei Herzog aus Muhr am See, Bäckerei Leikamm aus Nennslingen, Bergmühle Bechthal, Bäckerei Mayer aus Raitenbuch, Solnhofer Klosterbrot, Lehner-Bäck aus Treuchtlingen, Altstadtbäckerei Weißenburg und Naturkost Mundart Gunzenhausen.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Gemeinschaftsaktion der Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth, sowie der Stadt Schwabach mit dem ZONTA Club Fränkisches Seenland. Landkreisweit werden heuer 25.000 Tüten verteilt, mittelfrankenweit sind es ca. 500.000 Tüten.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen kann überall vorkommen: in Ehe und Partnerschaft, im Bekanntenkreis, in Betrieben, zu Hause und im öffentlichen Raum und in allen sozialen Schichten. Sie zeigt sich in vielfältigen Formen, wie körperlicher, psychischer oder sexualisierter Gewalt ebenso wie bei Stalking oder Mobbing. Deshalb ist es wichtig, nicht wegzuschauen, das Thema nicht als Privatsache abzutun, sondern hinzuschauen und sich einzumischen. Die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist keine Seltenheit. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Die Fälle häuslicher Gewalt sind im Jahr 2023 laut Statistik des Bundeskriminalamtes um 6,5 Prozent gestiegen. Ca. 70 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind weiblich. Auch die Zahl derer, die im Zuge der Gewalt getötet werden, steigt: 2023 sind 331 Menschen durch häusliche Gewalt ums Leben gekommen, über 80 Prozent davon waren weiblich.

„Im Hinblick auf diese erschreckenden Zahlen ist es wichtig, dass wir alle zu einem gewaltfreien Miteinander beitragen, indem wir Belästigungen und Gewalt nicht dulden und Betroffene ermutigen sich Unterstützung zu holen“, so die beiden Gleichstellungsbeauftragten Agnes Müller und Julia Wittmann. Um auf die verschiedenen Hilfs- und Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen, wird es am Mittwoch, 27. November 2024, von 10.00 bis 12.00 Uhr einen Informationsstand am Marktplatz in Weißenburg geben.

Darüber hinaus zeigt das Kino „Movieworld“ in Gunzenhausen in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes am Dienstag, den 26.11.2024, um 19.30 Uhr den Sensationserfolg aus Italien „Morgen ist auch noch ein Tag“. Der Film zeigt eindrucksvoll mit welchen Problemen in Bezug auf Gewalt sich Frauen und Mädchen schon immer auseinandersetzen mussten und welche teilweise bis heute andauern. Ab 19.00 Uhr lädt die Gleichstellungsstelle im Kinovorraum zu einem „Meet and Greet“ ein.

Zum Abschluss der „Aktionswoche“ lädt die vhs Gunzenhausen am Freitag, 29. November 2024, zu einem eineinhalbstündigen Vortrag zum Thema: „Internationaler Tag zum Schutz der Frauen vor Gewalt - trotzdem nimmt die Gewalt gegen Frauen weltweit und auch in Deutschland stetig zu“ ein. Der Vortrag geht auf problematische Entwicklungen, wie die frauenfeindliche Bewegung Incel, die gestiegene Zahl an Gewalttaten im vergangenen Jahr oder die Zunahme von Genital-Verstümmelungen bei Mädchen in Deutschland und Europa ein. Beginn ist um 18.00 Uhr im vhs-Bildungszentrum, Großer Saal im 2. OG, Nürnberger Straße 32 in Gunzenhausen. Die Referentin Martina Baues ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin. Eine Anmeldungen ist unter www.vhs-gunzenhausen.de möglich.