Großer Bahnhof in Wassertrüdingen
Deutschlandweit wird im Jahr 2024 eine einzige Bahnstrecke für den Personenverkehr reaktiviert. Dabei handelt es sich um die Nördliche Hesselbergbahn zwischen Wassertrüdingen und Gunzenhausen. Für die Landräte Dr. Jürgen Ludwig (Landkreis Ansbach) und Manuel Westphal (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) geht damit nicht nur ein lang gehegter politischer Wunsch in Erfüllung, sondern es wird auch ein großes Projekt vom Erfolg gekrönt, hinter dem mindestens ebenso viele Fürsprecher standen wie anfangs Fragezeichen. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 15. Dezember 2024 stehen der Bevölkerung nicht nur neue Bus- und Bahnverbindungen sowie engere Takte zur Verfügung, sondern Voraussetzungen, die den ländlichen Raum für Schüler, Pendler und Gäste attraktiver machen – und die dafür sorgen sollen, dass Regionen noch besser zusammenwachsen. Am Samstag, 14. Dezember 2024, soll all das gefeiert werden. Mit einem bunten Bahnhoffest von 10 bis 13 Uhr in Wassertrüdingen.
„Die beiden Landkreise betreiben das Thema seit Jahren, wir haben nun ein großes Ziel erreicht“, berichten Dr. Ludwig und Westphal. Schon ihre Vorgänger im Amt und teils auch deren Vorgänger hatten sich für die vor knapp 40 Jahren stillgelegte Nördliche Hesselbergbahn eingesetzt. Seither wurde die Strecke nur noch für den Güterverkehr genutzt. Mehr als 15 Jahre ist es her, als erste Gespräch über mögliche Fahrgastpotentiale geführt wurden. „Im Festzelt von Gunzenhausen hat der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer 2013 verkündet, dass die Reaktivierung kommen wird“, erinnert sich Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Dennoch sollte es elf weitere arbeitsreiche Jahre dauern – und einen perfekten Probebetrieb, in dessen Rahmen die modernen Züge von DB Regio die Besucher aus dem Ballungsraum zur Landesgartenschau 2019 nach Wassertrüdingen brachten. „Künftig im Stundentakt nach Nürnberg, das ist schon eine Ansage“, finden der Wassertrüdinger Bürgermeister Stefan Ultsch und sein Unterschwaninger Amtskollege Markus Bauer.
Der Bahnhof in Wassertrüdingen, die barrierefreien Haltepunkte in Unterschwaningen (Kreis Ansbach), Cronheim und Unterwurmbach (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen), Bushaltestellen, Radabstellanlagen, Parkplätze – all das ist pünktlich zur Reaktivierung fertig geworden. Die beiden Landkreise investieren in neue und bessere Busverbindungen, die nicht nur den Orten direkt an der Bahnlinie zu Gute kommen, sondern weit darüber hinaus. „Touristisch verbinden wir den Hesselberg mit dem Seenland bis zum Brombachsee“, freut sich Landrat Manuel Westphal. „Am Ende ist es ein großes Gemeinschaftswerk“, bedankte sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei allen Unterstützern in Kommunen, Landkreisen, Ministerien, den Planern beim Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN), der Bürgerschaft und auch in der Privatwirtschaft, etwa der Bayernbahn, die die Infrastruktur über Jahrzehnte hinweg instandgehalten hat.
Am Samstag, 14. Dezember 2024, wird Gelegenheit sein, den Erfolg mit der Bürgerschaft zu feiern. Den Anfang im Festzelt macht um 10 Uhr der evangelische Kindergarten Wassertrüdingen mit zwei Liedern, danach übernehmen die Wormer Musikanten aus Unterwurmbach die musikalische Regie. Die kleinen Gäste können sich in einem eigenen Kinderzelt vergnügen, an Infoständen präsentieren sich das Fränkische Seenland, das Romantische Franken, der VGN, die Kommunale Jugendarbeit des Landkreises Ansbach und die Initiative „Verbindung zwischen Freunden“. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Um 11 Uhr findet im Festzelt der Festakt statt. Moderator Klaus Seeger wird auf dem Podium den Bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, den Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern Heiko Büttner, die Landräte Dr. Jürgen Ludwig und Manuel Westphal, Bürgermeister Stefan Ultsch und Bayernbahn-Geschäftsführer Andreas Braun begrüßen. Nach der Gesprächsrunde geht es ans Gleis, wo gleich nach der Zugtaufe eine Fahrt unternommen werden kann – ziemlich genau 175 Jahre nachdem die Bahnstrecke als Teil der ersten königlich-bayerischen Staatseisenbahn eröffnet worden war (1849).
Ergänzende Informationen zu den Buslinien im Landkreis
Im Rahmen der Reaktivierung wurde das Busangebot im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen um zwei neue VGN-Linien 647 und 878 ausgebaut. Die bestehenden Linien 648, 649 und 879 wurden erweitert. Die Hesselbergbahn ist an den Bahnhöfen Gunzenhausen und Wassertrüdingen stündlich mit unterschiedlichen Buslinien angebunden. Auch am Wochenende wird es ein zweistündiges Fahrplanangebot, teilweise durch Rufbusfahrten, geben. Die Stadt Gunzenhausen hat die beiden Stadtbuslinien ebenfalls an die Hesselbergbahn angepasst. In den Abendstunden und am Wochenende wechselt das Angebot zu einem Rufbussystem. Das Angebot der fünf Rufbuslinien wurde insgesamt noch verbessert. Der Schülerverkehr wird ebenfalls auf die Fahrtzeiten der Hesselbergbahn angepasst. Die Schulen wurden im Vorfeld bereits über den Fahrplanwechsel informiert.
Weitere Informationen
Alles rund ums Bahnhofsfest am 14.12. finden Sie auf der Homepage des Landkreises Ansbach. Fahrpläne und Informationen zum Busliniennetz gibt es auf der Homepage des VGN.